Jahr 2020 - Freiwillige Feuerwehr Warngau

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Jahr 2020

Chronik

Bei dem Schnee-Unwetter im Januar 2019 sind offenbar so viele Flocken gefallen, dass im Winter 2019/2020 kaum mehr welche übrig waren. Zumindest verursachten Schneefälle in dieser Saison keine Einsätze für die Feuerwehr Warngau. Allerdings präsentierte sich der Jahresbeginn zuweilen stürmisch, was der aktiven Mannschaft wiederholt kleinere Herausforderungen wie umgestürzte Bäume und herabhängegende Gegenstände bescherte. Mit Beginn der Coronavirus-Pandemie Mitte März wurde es ziemlich ruhig um die Feuerwehr: Abstand halten ist seither angesagt und für das Gerätehaus bestand vorübergehend ein Betretungsverbot, ausgenommen das Aus- und Einrücken bei Einsätzen. In den Sommermonaten war immerhin etwas Übungsbtrieb möglich, doch ab Oktober kehrte mit Beginn der zweiten Infektionswelle wieder Ruhe ein.

Atemschutzgeräteträger am Heizhaus Warngau

Das Einsatz- und Vereinsjahr 2020 in Auszügen:


28. Februar

Brand Heizhaus Warngau

Eine Folge einer weiteren stürmischen Nacht - in Bernloh wurden Windgeschwindigkeiten bis 124 km/h gemessen - könnte der Schwelbrand im Heizhaus Warngau gewesen sein. Möglicherweise blies der Sturm die Glut aus dem Ofen in das etwa zur Hälfte mit Hackschnitzeln befüllte Vorratslager. Unter schwerem Atemschutz musste der Bunker schließlich nahezu vollständig geleert werden, um alle Glutnester ablöschen zu können. Dabei half neben Kameraden aus Holzkirchen, Hartpenning, Schaftlach, Wall und Valley auch ein Spezialfahrzeug der Firma Heid. Der Einsatz erstreckte sich über etwa sieben Stunden, größerer Sachschaden konnte jedoch abgewendet werden.
 
Foto: Feuerwehr


2. März

Übung Verkehrsunfall Pkw gegen Baum

Für den Pkw-Lenker wäre dieser Unfall vermutlich äußerst tragisch ausgegangen: Mit dem Dach voraus prallte er gegen einen schweren Baumstamm und wurde schwer in seinem Fahrzeug eingeklemmt. Wenngleich dieses Szenario nur eine Übung darstellte, war es kein unwahrscheinliches. Zunächst wurde der Baumstamm vor weiterem Abrutschen von dem Holzstapel gesichert und anschließen der Pkw mit Druckzylindern und purer Muskelkraft vom Stapel weggezogen. Als der Weg frei war, konnte mit Spreizer und Schneidgerät das Dach geöffnet, das Lenkrad mit Hilfe des Spreizers und mehrerer Ketten zurückgezogen und der Fahrer ergo die Übungspuppe schließlich befreit werden.
 
Foto: Feuerwehr


ab Mitte März: Corona-Pandemie bringt öffentliches Leben zum Erliegen

Coronavirus Sars-CoV-2

Im Dezember 2019 trat in der chinesischen Provinz Hubei erstmals die Lungenkrankheit Covid-19 auf, die durch das Virus SARS-CoV-2 verursacht wird. Seit Ende Februar breitet sich die Krankheit, die besonders bei älteren Menschen einen schweren Verlauf nehmen kann, auch in Deutschland aus. Infizierten sich in der Bundesrepublik Ende Februar täglich noch etwa 50 Menschen mit dem Coronavirus, waren es Mitte März bereits mehr als 1.000. Um die exponentielle Verbreitung des Virus zu verhindern und somit das Gesundheitssystem nicht zu überlasten, galten und gelten Ausgangsbeschränkungen und Versammlungsverbote. Der Betrieb der Feuerwehr kam mit Ausnahme von Einsatzfahrten zeitweise zum Erliegen. Es fanden keine Übungen und keine Vereinsaktivitäten mehr statt. Am 16. März wurde in ganz Bayern der Katastrophenfall erklärt und ein Krisenstab im Landratsamt Miesbach eingerichtet.


Mitte April: Landkreis Miesbach stark von Corona-Pandemie betroffen

Coronavirus im Landkreis Miesbach

Die Zahl der im Landkreis positiv auf das Coronavirus getesteten Menschen lag Mitte April bei knapp 500. Bezogen auf die Einwohnerzahl bewegte sich Miesbach damit lange im Bereich der deutschlandweiten Top 10. Mit rund 36.000 Fällen war der Freistaat insgesamt überdurchschnittlich stark betroffen und in der Folge wurde der staatlich verordnete Lockdown lediglich in kleinen Schritten wieder aufgehoben. Großveranstaltungen bleiben vermutlich bis Jahresende verboten, die Gründungsjubiläen des Warngauer Burschen- und des Holzkirchner Patenvereins wurden auf 2021 bzw. 2022 verschoben. Aufgrund des bis zu 80% gesunkenen Verkehrsaufkommens und zahlreicher geschlossener Betriebe und Geschäfte ging bei den Feuerwehren das Einsatzgeschehen in vielen Fällen deutlich zurück, so auch in Warngau.


Ende Mai: Corona-Pandemie flaut ab, öffentliches Leben kommt wieder in Gang

Neue Corona-Infektionen im Landkreis Miesbach

Anfang Juni wurde das öffentliche Leben allmählich hochgefahren, u.a. öffneten die meisten Geschäfte und Dienstleistungsbetriebe wieder. Größere Menschenansammlungen bleiben jedoch von wenigen Ausnahmen abgesehen untersagt. Bei der Feuerwehr Warngau fanden seit Juli wieder Übungsdienste statt, die alljährliche Pfingstwallfahrt mit Brotzeitverkauf und das Ausrücken zu Fronleichnam hingegen fielen aus. Die weitere Entwicklung war vorrangig abhängig von der Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus, die im Landkreis Miesbach zum Monatsende bei rund 15 pro 100.000 Einwohnern und binnen einer Woche gelegen hatte - der kritische Schwellenwert wurde mit 50 festgelegt.

Grafiken (3)
: CDC, Risklayer, CEDIM, Tagesspiegel et al.

 
13. Juli

Übung Verkehrsunfall Pkw Ziehen Seilwinde

Seit Wiederaufnahme des Übungsdienstes fanden sogar mehr Übungen statt als zuvor, da die Einsatzkräfte aufgeteilt werden mussten, um die Abstandsregeln besser einhalten zu können. Beim Proben technischer Hilfeleistungen stieg in der Folge der Verbrauch an Schrottautos. Auf dem Bild ist eine A-Klasse zu sehen, die mit den beiden Löschfahrzeugen 40/1 und 41/1 behutsam auseinandergezogen wird. Nachdem das Dach abgetrennt worden ist, entsteht dadurch genügend Raum, den angenommenen schwerverletzten Pkw-Lenker möglichst schonend aus seinem Fahrzeug zu befreien.
 
Foto: Feuerwehr

 
4. August

Keller auspumpen nach Dauerregen Hochwasser Unwetter

Der alljährliche Dauerregen stellte sich in den vergangenen Jahren häufig schon zwischen Mai und Juli ein, 2020 hingegen hat es bis Anfang August gedauert. Binnen etwa 36 Stunden fielen in der Region meist 80 bis 110 Liter auf den Quadratmeter, nach Ende der insgesamt 72-stündigen Regenphase hatten sich rund 140 l/qm akkumuliert. Damit kam der nördliche Landkreis Miesbach mit einem blauen Auge davon: So gab es in Warngau zwar einige nasse Keller und überschwemmte Straßen zu verzeichnen, mit teils über 210 l/qm traf es einen Streifen vom Mangfallgebirge bis zu den Chiemgauer Alpen jedoch schlimmer.
 
Foto: Feuerwehr

 
26. August

Schwerer Verkehrsunfall B13 bei Holzkirchen

Ein schwerer Unfall ereignete sich auf der B 13 südlich von Holzkirchen. An der Einmündung der Staatsstraße aus Dietramszell stießen zwei Autos zusammen. Die Wucht des Aufpralls war so groß, dass die Fahrerin eines Mazda, die beim Einbiegen in die Bundesstraße den anderen Pkw übersehen hatte, nur unter Einsatz von Spreizer und Schneidgerät aus dem Wrack ihres Wagens befreit werden konnte. Sie musste anschließend mit dem Rettungshubschrauber ausgeflogen werden. Die beiden Insassen des zweiten Autos, eine Mutter und ihre neunjährige Tochter, erlitten leichte Verletzungen. Im Einsatz waren neben der Feuerwehr Warngau die Kameraden aus Holzkirchen und Hartpenning.
 
Foto: Feuerwehr

 
8. September

Pkw gegen Zug Bahnübergang Thann

Erneut kam es am Bahnübergang Thann zu einem schweren Unfall. Ein auswärtiger Autofahrer überquerte die Gleise trotz des roten Blinklichts. Ein Triebzug der BRB, der nach Holzkirchen unterwegs war, erfasste den Peugeot und schleuderte ihn gegen ein Schalthäuschen. Durch den Aufprall wurden der Fahrer, seine Beifahrerin und ein Baby schwer verletzt und mussten mit schwerem Gerät aus dem Pkw befreit und anschließend mit zwei Helikoptern ins Krankenhaus gebracht werden. Im Zug wurde niemand verletzt, die Fahrgäste mussten jedoch evakuiert werden. Der Sachschaden beträgt fast 1,5 Mio. Euro, inklusive neuer Sicherungsanlagen, die nun wohl ein Versicherer finanzieren muss.
 
Foto: Feuerwehr

 
24. September

Verkehrsunfall mit Lkw B318

Unachtsamkeit war dem Anschein nach auch Unfallursache bei einem Beinahe-Zusammenstoß zwischen einem Lkw und einem Pkw auf der B 318. Während ein BMW-Fahrer auf der Bundesstraße angehalten hatte, um nach links in Richtung Guffertstraße abzubiegen, näherte sich von hinten das mit Kranteilen beladene Baustellenfahrzeug in voller Fahrt. Zu spät bemerkte der Lkw-Lenker den stehenden BMW, wich nach rechts aus und stürzte in den Straßengraben. Beide Fahrer trugen leichte Verletzungen davon, der Sachschaden wurde allerdings auf knapp 100.000 Euro geschätzt.
 
Foto: Feuerwehr

 
26. September

Abschlussprüfung Modulare Truppmannausbildung

Sieben Jugendfeuerwehrleute haben mit Erfolg die Modulare Truppmannausbildung (MTA) beendet. Unter den strengen Augen der beiden Prüfer von der Kreisbrandinspektion legten zwei Mädchen und fünf Buben ihre Abschlussprüfung ab, die ihre Qualifikation zum Truppführer nachweist. Die MTA ist in zwei wesentliche Teile gegliedert und erfordert etwa 150 Unterrichtsstunden über einen Zeitraum von rund drei Jahren. Der Ausbildungsplan folgt dabei zwar einem einheitlichen Muster, es wird jedoch weniger Wert auf die genaue Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden als vielmehr auf das erfolgreiche Absolvieren der vorgegebenen Lerninhalte gelegt.
 
Foto: Feuerwehr

 
ab Anfang Oktober
: Coronavirus schlägt wieder zu

Zweite Welle der Corona-Pandemie im Landkreis Miesbach

Zahlreiche Virologen hatten sie kommen sehen und im Oktober manifestierte sich die zweite Infektionswelle mit dem Coronavirus. Am 28. Oktober überschritt die Zahl der bundesweiten täglichen Neuinfektionen erstmals die Marke von 10.000 und liegt seither konstant hoch mit teils sogar über 20.000. Bei diesen schnell steigenden Zahlen war die Ende September in Bayern eingeführte "Corona-Ampel", die ab 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche auf Rot springt, schnell Makulatur: im Landkreis Miesbach streifte die 7-Tage-Inzidenz Ende November sogar die 200er Marke. Die Zahl der an oder mit Covid-19 verstorbenen Menschen hingegen ist im Oberland vergleichsweise niedrig.
 
Grafik: Risklayer, CEDIM (KIT), Tagesspiegel, RKI

ab Anfang November: zweiter Lockdown schränkt öffentliches Leben erneut ein

Lockdown light bei der Feuerwehr Warngau

Das überbordende Infektionsgeschehen blieb nicht ohne Auswirkungen auf das öffentliche Leben: Restaurants, Hotels und viele Sportstätten mussten schließen, auch zahlreiche Touristenziele sperrten zu. Mit der Einschränkung der Bewegungsfreiheit steht nicht nur die Skisaison auf der Kippe. Für die Feuerwehr bedeutet der Lockdown light: Seit November kein Übungsbetrieb und keine Vereinsaktivitäten mehr. Das Ausrücken zum Volkstrauertag fiel ebenso aus wie die Weihnachtsfeier der aktiven Mannschaft. Auch die Jahreshauptversammlung 2021 wird nicht wie gewohnt im Januar stattfinden können. Seit dem 9. Dezember gilt in Bayern zudem wieder der Katastrophenfall.
 
Grafik: n.n.



 
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