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2019 begann mit zwei
Paukenschlägen, von denen nur einer auf dem Plan stand: Nach
zehn Jahren war es wieder an der Zeit für ein Ja-Wort auf dem
Strizä-Misthaufen - die sechste Bettelhochzeit in Warngau.
Unverhofft platzte in das Finale der Hochzeitsvorbereitungen jedoch ein
Katastrophenfall: Wiederholt hatte es stark geschneit im Oberland,
dazwischen mischte sich Tauwetter mit Überschwemmungen.
Wenigstens sorgt der neue Tunnel an der B 318 und der damit verbundene
Wegfall einiger Kreuzungen in den ersten Monaten seit Fertigstellung
für eine geringere Anzahl an Verkehrsunfällen. Ein
ruhiges Jahr kann 2019 dennoch nicht mehr werden, das haben Winter und
Fasching bereits besiegelt.
Das
Einsatz-
6. bis 11. Januar
Am
5. Janaur
stellte sich eine Stausituation an den Nordalpen ein, bei der feuchte
atlantische Luftmassen und kalte Polarluft gegen die Berge steuerte. In
der Folge fielen binnen 48 Stunden zunächst meist
30-40 cm Neuschnee. Dabei wurde leichter Pulverschnee
zeitweise von Nassschnee überlagert, was entsprechende Lasten
auf
Dächer und die Vegetation bedeutete. Neben der Beseitigung
umgestürzter Bäume musste daher am 8. Januar
mit
Unterstützung des THW Miesbach zunächst das
Dach der
Kindertagesstätte in Warngau vom Schnee befreit werden, am
Morgen
darauf folgte die Turnhalle.
Foto: Holzkirchner Merkur / Thomas Plettenberg
12. bis 15. Januar
Nach
kurzer
Beruhigung setzte neuer Niederschlag ein, der die Schneedecke binnen
48 Stunden um 30-40 cm erhöhte. Im weiteren
Verlauf
stellte sich die Großwetterlage um und brachte Regen und
Tauwetter. Da das Wasser aufgrund der Schneemassen örtlich
nicht mehr abfließen konnte, kam es zu mehreren
überfluteten Kellern, vor allem entlang der
Austraße. Um
weitere Überflutungen zu verhindern, wurde Schnee aus dem
Dorfbach gebaggert, der zuvor von manchen Zeitgenossen
unüberlegt dort hineingeräumt worden war.
In den
Folgetagen entspannte sich die Lage allmählich.
Foto: Feuerwehr
16. bis 18. Januar
Anders
sah das am unmittelbaren Alpenrand aus, wo sich der Schnee verbreitet
ein bis anderthalb Meter hoch türmte. Mancherorts bewerteten
Statiker die Dachlasten bei bis
zu zwei Drittel der Gebäude als zu hoch. So viele
Dächer
konnten die
örtlichen Feuerwehren jedoch nicht mehr
alleine abschaufeln, weshalb sie von überregionalen
Hilfskontingenten unterstützt wurden. Um derlei
Unterstützung
vereinfacht anfordern zu können, hatte das Landratsamt
Miesbach
bereits am 7. Januar den Katastrophenfall erklärt.
Warngau
half
über mehrere Tage in Bayrischzell. Summa summarum bescherte
die
"Schneebombe" der Warngauer Wehr 25 Einsätze
mit 671 Arbeitsstunden.
Foto: Feuerwehr
Ende Januar bis Mitte Februar
Der
hohe Arbeitsaufwand wegen der Starkschneefälle hatte die
Vorbereitungen für die sechste Warngauer Bettelhochzeit etwas
ausgebremst. Die Hochzeitslader starteten daher spät und
suchten
bei Weitem nicht mehr alle Anwesen in der Gemeinde auf. Trotzdem waren
die gut 120 Karten für den Hochzeitsball bereits vor dem
Einladen
nahezu vergriffen. Unter den etwa 20 Hochzeitsladern befand sich mit
Regina Thurnhuber erstmals eine junge Dame. Unverändert
hingegen
blieben die Folgen für jene Lader, die sich von den jeweiligen
Geladenen zu oft einschenken ließen: a mords drum Rausch am
nächsten Morgen...
Foto: Feuerwehr
15. Februar
Größere
Mengen Diesel sind bei einer Spedition im Warngauer Gewerbegebiet
Birkerfeld ausgelaufen. Ein Tank war beim Befüllen
übergelaufen und der Treibstoff verteilte sich in der
Lagerhalle,
ein Teil davon floss auch ins Abwasser. Einsatzkräfte aus
Warngau
und Holzkirchen waren über mehrere Stunden damit
beschäftigt,
den ausgelaufenen Diesel zu binden. Ein Sachverständiger vom
Wasserwirtschaftsamt Rosenheim war ebenfalls vor Ort.
Foto: Holzkirchner
Merkur / Thomas Plettenberg
23. Februar
Um
punkt 10:67 Uhr war es schließlich soweit: Da "gstumbade
Kasimir"
alias Elli Estner und de "langhaxad Stasi" (Franz Ihle jun.) schritten
vor den Traualtar. Vor den strengen Augen des "Schdandesbeamten"
Geislein (Anton Bader) schworen sie sich ewige Treue, zumindest bis zum
Ende der Faschingszeit. Rund 600 Besucher frönten der nicht
ganz
feierlichen Zeremonie und dem Hochzeitsumzug. Dieser hatte diverse
Mottos, darunter die "Ober- Oster- Unterwarngauer Feierwehrkappain",
"Dr. Bob und das Dschungel-Camp" und den "Jääckpoint
Karlä Greabruggn". Der anschließende Hochzeitsball
beim
Neuwirt dauerte für viele Gäste bis weit nach
Mitternacht.
Foto: Feuerwehr
2. März
Ein
BMW-Fahrer wollte beim Autohaus Schwarzer noch schnell vor einem Audi
auf die B 318 in Richtung Tegernsee einbiegen. Es kam zum
Zusammenstoß, bei dem beide Pkw in den
Straßengraben
geschleudert wurden. Die Lenkerin des Audi und ein Kind zogen sich bei
dem Unfall leichte Verletzungen zu. Die Feuerwehr Warngau
übernahm
die Fahrbahnreinigung sowie die Verkehrsregelung während der
rund
einstündigen Vollsperrung der Bundesstraße.
Foto: Feuerwehr
7. bis 8. März
In
einer Garage auf einem landwirtschaftlichen Anwesen zwischen Wall und
Festenbach brach ein Feuer aus, das die Garage und eine
darüber
liegende Wohnung vollständig zerstörte. Ein
Übergreifen
der Flammen auf die benachbarte Tenne und Stallung konnte jedoch
verhindert werden. Ein Anwohner kam mit einer schweren
Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus. Im Einsatz waren rund 110 Aktive
der Feuerwehren Wall, Warngau, Wies, Miesbach, Gotzing,
Dürnbach,
Schaftlach, Waakirchen, Gmund, Tegernsee, Parsberg und Bad
Tölz
sowie etwa 70 Kräfte des BRK. Die Brandwache dauerte bis in
die
frühen Morgenstunden an.
Foto: Holzkirchner
Merkur / Thomas Plettenberg
10. März
Sieben
Sturmtiefs zogen im März binnen zwei Wochen über
Deutschland
hinweg, von "Eberhard" war auch der Landkreis Miesbach betroffen. Die
stärksten Böen erreichten meist um 80 km/h,
vereinzelt gab es
auch Böen um 100 km/h. Zwischen Warngau und Lochham
stürzte
ein größerer Baum auf die Bahnstrecke
Holzkirchen-Lenggries,
die deshalb für eine gute Stunde gesperrt werden musste.
Größere Schäden blieben an diesem
stürmischen
Sonntag jedoch aus.
Foto: Holzkirchner
Merkur / Thomas Plettenberg
26. Juni
Ein schwerer Unfall ereignete sich auf dem
landwirtschaftlichen Anwesen von Bürgermeister Klaus
Thurnhuber. Als er einen lahmenden Stier in Augenschein nehmen wollte,
griff das Tier den ehemaligen Feuerwehrkommandanten unvermittelt an und
fügte ihm schwere Verletzungen zu, unter anderem einen
Schlüsselbeinbruch, mehrere Rippenbrüche und eine
Lungenprellung. Die Feuerwehr leistete Thurnhuber erste Hilfe und
sperrte mit Hilfe des Sohns den Stier weg, der sich inzwischen jedoch
wieder beruhigt hatte. Per Rettungshubschrauber wurde der Verletzte
nach der Erstversorgung in eine Klinik geflogen.
Foto: Symbolbild
24. August
Auf
der B 318 nahe Krottenthal hatte die Lenkerin eines VW-Busses das
Stauende übersehen und schob den Audi vor ihr auf einen BMW.
Vier
Fahrzeuginsassen wurden bei dem Aufprall leicht verletzt. Damit stand
eigentlich ein Routine-Einsatz bevor, doch kurz nach Arbeitsbeginn
durchbrach ein BMW-SUV von Gmund kommend die Absperrung. Eine Kameradin
musste zur Seite springen. Auf sein Fehlverhalten angesprochen tickte
der ältere Fahrer völlig aus und schlug auf eine
Polizistin
ein. Die Beamten führten den Mann schließlich in
Handschellen ab. Auslöser des aggressiven Verhaltens war wohl
geistige Verwirrung. Nach dem Vorfall blieb die Bundesstraße
sicherheitshalber den gesamten Einsatz über voll gesperrt.
Foto: Feuerwehr
2. September
Starke
Rauchentwicklung und zahlreiche vermisste Personen: Bei einer
Alarmübung eilten neben der Warngauer Wehr auch
Einsatzkräfte
aus Hartpenning, Holzkirchen, Föching und Mitterdarching zur
Schreinerei Vogl im Gewerbegebiet Birkerfeld. Neben dem Aufbau einer
umfangreichen Wasserversorgung galt es dort vor allem, den Innenangriff
vorzunehmen und die neun Vermissten zu retten. Bis der letzte von ihnen
in dem weitläufigen Gebäude entdeckt worden war,
verging eine
knappe Stunde. Um ausreichend Wasser vorzuhalten, wurde die 300
Kubikmeter fassende Zisterne bei der BayWa angeschlossen. Nach
Übungsende spendierte die Gemeinde eine Brotzeit im
Feuerwehrhaus.
Foto:
Feuerwehr